Das Pilotprojekt

Lesen macht stark Niedersachsen verfolgt das Ziel, die Lesekompetenzen der Schülerinnen und Schüler an niedersächsischen Schulen durch eine systematische und durchgängige Leseförderung zu verbessern, um so den Anteil schwacher Leserinnen und Leser zu reduzieren. Es ist auf drei Jahre angelegt und startete im August 2020 mit zunächst 150 Projektschulen. Das Programm unterteilt sich in „Lesen macht stark Niedersachsen – Primarbereich“ und „Lesen macht stark Niedersachsen – Sekundarbereich I“.

Die Zielsetzungen des Programms Lesen macht stark Niedersachsen – Primarbereich sind das frühzeitige Erkennen der Schülerinnen und Schüler mit Schwierigkeiten beim Schriftspracherwerb sowie die Ableitung der individuellen Förderung, basierend auf diagnostischen Erkenntnissen.

Das Programm bietet ein umfassendes und prozessbegleitendes Konzept für den erfolgreichen Schriftspracherwerb aller Schülerinnen und Schüler von Anfang an. Das frühzeitige Erkennen von Schwierigkeiten und die gezielte Ableitung passgenauer Unterstützungsmöglichkeiten stehen dabei im Mittelpunkt. Anhand der Schülerergebnisse können in Kooperation mit den Förderschulkräften individuell zugeschnittene Förderpläne erstellt werden. Das Programm bietet zudem die Möglichkeit zur konkreten Elternberatung und ist somit eine Entlastung für Lehrkräfte. Lesen machst stark kann unabhängig vom eingeführten Lehrwerk eingesetzt werden und deckt alle Kompetenzbereiche des Lesens und Schreibens ab.

Das Material besteht aus je einem Schülerheft und einem Lehrerheft für die Jahrgänge 1 & 2 sowie 3 & 4. Die Aufgaben im Schülerheft sind Werkzeuge für eine prozessbegleitende Diagnostik in den Bereichen Schriftkompetenz und Textkompetenz. Die Durchführung erfolgt zu festgelegten Zeiträumen im Schuljahr, den sogenannten Meilensteinen. Insgesamt gibt es 12 Meilensteine für die Klassenstufen 1 bis 4. Pro Meilenstein gibt es mehrere Klassenaufgaben unterschiedlichen Umfangs. Diese sind im vorgegebenen Zeitraum mit der ganzen Klasse durchzuführen. Darüber hinaus werden zur Absicherung und Vertiefung des Ergebnisses bei einzelnen Kindern zusätzlich Einzelaufgaben durchgeführt.

Umfassende Fortbildungen begleiten die Einführung von Lesen macht stark Niedersachsen. Pro Schule werden zwei Lehrkräfte zu Lesecoaches ausgebildet. Die Lesecoach-Qualifizierung für die Jahrgänge 1 und 2 zum Schwerpunkt Anfangsunterricht erfolgt begleitend zum Einsatz der Materialien in Jahrgang 1. Die modular aufgebaute Fortbildung umfasst die Themen Graphomotorik, dialogisches Vorlesen, Schriftspracherwerb, Automatisierungsprozesse beim Lesen und Schreiben, Entwicklung der Schreibkompetenz, Rechtschreibung und Ideen zur Weiterarbeit in der Schule. Im Schuljahr 2022/23 wird die Qualifizierung für die Arbeit mit den Jahrgängen 3 und 4 mit dem Schwerpunkt aufbauende schriftsprachliche Kompetenzen fortgeführt.

Die Lesecoaches setzen die Inhalte der Fortbildungsveranstaltungen im eigenen Unterricht um. Sie führen die Meilensteine durch und leiten passende Förderung ab. Darüber hinaus bereiten sie ihre Kolleginnen und Kollegen inhaltlich vor und unterstützen sie bei der Durchführung von Lesen macht stark. Um das Programm langfristig in der Schule zu verankern, berichten die Lesecoaches regelmäßig in Dienstbesprechungen, Gesamt- und Fachkonferenzen über den aktuellen Stand des Projekts. Mit Unterstützung der Schulleitung fungieren sie als Ansprechperson für alle Belange des Programms in der Schule.

An unserer Schule sind Frau Kuhfuß-Scherel und Frau Oppermann bereits ausgebildete Lesecoaches für die Jahrgänge 1 und 2. Im Schuljahr 2022/23 qualifizieren sie sich ebenso für Weiterarbeit von Lesen macht stark für die Jahrgänge 3 und 4.